Lungenkrebs entsteht, wenn Zellen in der Lunge unkontrolliert wachsen. Er wird durch Mutationen in der DNA der Zellen verursacht, die durch natürliche Alterung oder Umweltfaktoren wie Rauchen, Asbestexposition oder Radongas ausgelöst werden können.
Studien in der Türkei zeigen, dass Lungenkrebs bei Männern 75 von 100.000 und bei Frauen 10 von 100.000 betrifft, mit etwa 30.000 neuen Fällen pro Jahr. Lungenkrebs ist weltweit eine der Hauptursachen für krebsbedingte Todesfälle und verantwortlich für etwa 20 % aller krebsbedingten Todesfälle.
Lungenkrebs wird grob in zwei Haupttypen unterteilt:
Kleinzelliger Lungenkrebs (SCLC):
Ein schnell wachsender und sich rasch ausbreitender Typ, der 10–15 % der Lungenkrebsfälle ausmacht. Er ist stark mit Rauchen verbunden und tritt selten bei Nichtrauchern auf. Bei der Diagnose ist die Krankheit oft bereits weit verbreitet, spricht jedoch gut auf Chemotherapie an.
Nicht-kleinzelliger Lungenkrebs (NSCLC):
Der häufigste Typ (85–90 %), mit drei Hauptuntertypen:
Adenokarzinom: Häufiger bei Frauen und Nichtrauchern.
Plattenepithelkarzinom: Häufiger bei Männern, stark mit Rauchen verbunden.
Großzelliges Karzinom: Selten, neigt dazu, in entfernte Organe zu metastasieren.
Rauchen: Verantwortlich für 90 % der Lungenkrebsfälle; Passivrauchen erhöht ebenfalls das Risiko.
Asbest: Einatmen schädigt die Lunge und erhöht das Risiko für Mesotheliom.
Radon: Langzeitbelastung ist ein Risikofaktor.
Familiengeschichte, Luftverschmutzung, hoher Arsengehalt im Trinkwasser, Strahlentherapie erhöhen ebenfalls das Risiko.
Frühstadien von Lungenkrebs verlaufen meist asymptomatisch. Mit Fortschreiten der Krankheit können auftreten:
Husten, Auswurf, blutiger Auswurf
Kurzatmigkeit, Heiserkeit
Brust-, Schulter- oder Rückenschmerzen
Wiederkehrende Atemwegsinfektionen
Bei Metastasen: Kopfschmerzen, Knochenschmerzen, ungewollter Gewichtsverlust, Müdigkeit
Die Diagnose beginnt mit klinischer Untersuchung und Bildgebung. Für die endgültige Diagnose ist eine Biopsie des Lungengewebes erforderlich, die mittels Nadelbiopsie, Bronchoskopie oder chirurgisch durchgeführt werden kann. Die pathologische Untersuchung ist entscheidend für die Bestimmung des Krebs-Typs und die Therapieplanung. Zusätzliche Untersuchungen sind PET-CT und MRT des Gehirns.
Die Behandlung richtet sich nach Tumortyp, Stadium und Gesundheitszustand des Patienten:
Chirurgie: Bevorzugt bei frühen Stadien des NSCLC. Mögliche Verfahren: Lobektomie, Segmentektomie oder Pneumonektomie.
Strahlentherapie: Wird eingesetzt, wenn eine Operation nicht möglich ist oder zur symptomatischen Behandlung.
Chemotherapie: Stoppt das Tumorwachstum und kann mit einer Operation kombiniert oder allein in fortgeschrittenen Stadien angewendet werden.
Früherkennung mittels Niedrigdosis-CT kann die Sterblichkeit um etwa 20 % senken, insbesondere bei 55–74-Jährigen mit intensiver Rauchhistorie oder kürzlich Ex-Rauchern.